Pädagogischer Ansatz
Weitere Grundsätze unserer Förderung
Unser pädagogischer Ansatz lässt sich am besten mit den Begriffen "Situationsorientiertes Arbeiten", "Freies und Offenes Spiel" und "Projektarbeit beschreiben". Uns ist wichtig, dass die Kindern in festen Stammgruppen ihre Grundorientierung und verlässliche Bezugspersonen bekommen. Sie sollen sich im Tagheimfrei bewegen können und über den Aufforderungscharakter von Mensch und Material angeregt werden.
Daraus ergeben sich für uns Ziele, die wir zu erreichen versuchen. Diese Ziele müssen regelmäßig auf ihre Wichtigkeit und Gültigkeit überprüft werden.
Selbständigkeit
Selbständigkeit ist die Fähigkeit, den eigenen Kenntnissen, Fertigkeiten und Erfahrungen entsprechend bewusst und eigenverantwortlich zu handeln.
Das Vertrauen in das Kind und die Anforderungen an das Kind müssen sich immer an seinem persönlichen Entwicklungsstand orientieren. Damit können wir Unter- und Überforderung vermeiden.
Wir setzen dem natürlichen Bedürfnis der Kinder nach Selbständigkeit nur da Grenzen, wo wir aus unserer pädagogischen Sicht Nachteile oder Schäden für das Kind aus seinem Handeln erwarten oder befürchten.
In der Praxis sieht das so aus:
Wir legen Wert darauf, dass die Kleinsten zwischen 13.30 Uhr und 14.45 Uhr zur Ruhe kommen. Für die persönliche Entwicklung, die Aufnahmebereitschaft und das Wohlbefinden der Kinder ist diese Ruhepause unverzichtbar. Körper und Geist brauchen diese Zeit zur Regeneration.
Wir können den Kindern diese Entscheidung nicht selbst überlassen, da sie deren Auswirkungen nicht abschätzen können. Durch diese Einschränkung seiner Selbständigkeit entsteht dem Kind in diesem Fall kein Nachteil oder Schaden in seiner persönlichen Entwicklung.
Ganzheitliche Förderung
Ein weiterer Punkt unserer täglichen Arbeit ist die Förderung und Unterstützung der Kinder in allen bereichen, z.B. durch Angebote wie Musikerziehung, Umwelt- und Sachbegegnung, Bewegungserziehung, Rhythmik, Spracherziehung, Werken, hauswirtschaftliche Tätigkeiten usw. Unsere Aufgabe ist es, einzelne Fähigkeiten zu fördern und über die Förderung von Stärken eventuelle Schwierigkeiten in anderen Bereichen zu „beheben".
Geborgenheit und Liebe
Genauso wichtig ist uns, den Kindern Geborgenheit und Liebe zu geben. Eine angenehme Atmosphäre ist für die positive Entfaltung wichtig. Sie sollen jedoch nicht nur diese Liebe empfangen, sondern auch die Fähigkeit erlangen, sie an andere weiter zu geben.
Konflikte lösen
Mit Konfliktsituationen, die in den Gruppen entstehen, lernen die Kinder umzugehen. Dazu gehören Konflikte zu erkennen, sich ihnen zu stellen und versuchen, sie zu lösen. Die Art und Weise, wie ein Konflikt mit und vor den Kindern gelöst wird, bestimmt den Lerneffekt für die Kinder. Durch unsere Funktion als Vorbild sollen sie erfahren, dass man Konflikte auch durch Gespräche und nicht durch aggressives Verhalten lösen kann. Dadurch soll dem Kind geholfen werden, z.B. auch das Verlieren zu verstehen und zu akzeptieren.
Sozialverhalten
Ein weiteres Ziel ist ein positives Verhalten der Kinder gegenüber der Gruppe, den Erziehern und der Umgebung. Rücksicht zu nehmen und gegenseitige Hilfe stehen dabei an erster Stelle. Ohne gegenseitiges Akzeptieren ist dieses Ziel weder für die Kinder noch für die Erzieherinnen erreichbar.
Umsetzung der Ziele
Bei der Umsetzung der Ziele in unserer pädagogischen Arbeit müssen wir auch die Fortschritte in der Entwicklung der Kinder und ihre kleinen Erfolge, Bemühungen und Anstrengungen würdigen. Lob, Anerkennung und Streicheleinheiten stärken das Selbstbewusstsein der Kinder. Durch diese positive Zuwendung verbessern wir die Beziehung zwischen Erzieherin und Kind. Dadurch schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens, in der sich die Kinder wohlfühlen können und ermutigt werden, sich selbst zu erproben und sich auf neue Erfahrungen einzulassen.
Die Regeln
Mit Regeln geben wir uns einen Rahmen, in dem wir uns bewegen und entfalten können. regeln bieten dem Kind Orientierungshilfen und dadurch erlangt es Sicherheit. In uns entsteht das Bild des Kindes, das seinen Weg geht. Ein Weg, nicht zu eng, doch breit genug mit Zäunen rechts und links, die dem Kind Ausblicke ermöglichen und es vor gefahren schützen. Die Breite des Weges orientiert sich am Entwicklungsstand des Kindes und soll genügend Freiraum für eigene Erfahrungen bieten. Somit verstehen wir Regeln nicht nur als Richtlinien für ein konfliktfreies Miteinander in der Gruppe, sondern auch als notwendige Stütze für das einzelne Kind.
Solche Regeln bei uns im Tagheim sind z.B.:
•begrüßen und verabschieden:
sind uns wichtig, um die Befindlichkeit des Kindes zu erspüren und es so in der Gruppe willkommen zu heißen bzw. den Tag im Tagheim zu beenden.
•eine ruhige Atmosphäre beim Essen:
wollen wir fördern, um eine positive Esskultur aufzubauen oder zu bewahren, Erlebnisse auszutauschen und das daraus resultierende Gemeinschaftsgefühl zu genießen.
•nach dem Spielende die Spielsachen aufräumen:
Wir finden es wichtig, dass jedes Kind seine Spielsachen aufräumt, damit sich alle in einem Rahmen bewegen können. Die Kinder lernen so den verantwortungsvollen Umgang mit Materialien. Ein schonender respektvoller Umgang mit Gegenständen von anderen gehört gleichfalls dazu.
•andere ausreden lassen:
Gegenseitige Achtung und Akzeptanz sind uns im täglichen Miteinander sehr wichtig. Wir verstehen darunter: zuhören, andere ausreden lassen, Konflikte ohne Gealt lösen, Lernen, Empfindungen auszudrücken.
•Rücksicht auf Ruhezeiten:
Während des Tagesablaufes besteht ein Wechsel von ruhigen und lebhaften Phasen. Um Erholung zu gewährleisten, müssen Ruhezeiten eingehalten werden: bei der stillen Beschäftigung, bei den Hausaufgaben, in der Mittagsruhe.